Ernährung und Stuhlgang
Die Ernährung hat den größten Einfluss auf Häufigkeit und Konsistenz des Stuhlgangs. Grundsätzlich gesagt: Je dünner man es oben hinein gibt, desto dünner kommt es unten heraus. Wer sich tagelang nur von Flüssigkeit ernährt, wird sehr bald Durchfall bekommen.
Ernährung und Stuhlgang – das eine bedingt das andere!
Abführmittel / Laxanzien
Beschleunigen lässt sich das noch durch die Einnahme von Laxanzien, also abführenden Wirkstoffen. Die meisten von denen wirken nämlich "osmotisch", das bedeutet, sie sind selber nicht resorbierbar, ziehen aber zu ihrer eigenen Verdünnung im Darminneren Wasser aus der Darmwand an sich – mit der Folge, dass der gesamte Stuhl sehr flüssig wird (und der Körper mitunter eine ganze Menge Wasser verlieren kann). Anders herum ist zu wenig Flüssigkeit natürlich auch nicht hilfreich und kann zur Abnahme der Stuhlfrequenz und zur Verstopfung führen.
Essensaufnahme / -menge
Wenn man viel ist, steigt nicht nur das Stuhlvolumen, sondern eventuell auch die Häufigkeit des Stuhlgangs an. Nimmt man wenig bis gar nichts zu sich, nehmen auch Umfang und Anzahl der Stuhlentleerungen ab (Hungerstuhl). Dass dies beides auf Dauer ungesund ist, erklärt sich anhand der Physiologie des Verdauungsprozesses.
Ballaststoffe / Kohlenhydrate
Bereits angedeutet wurde der Einfluss von Ballaststoffen: Dies sind nicht resorbierbare Kohlenhydrate, also reiner Ballast, der für das Verdauungssystem trotzdem eine wichtige Rolle spielt.
Viele Ballaststoffe finden sich in allem pflanzlichen, also in Getreide, Obst, Gemüse, Reis und Hülsenfrüchten. Ein Salatblatt besteht streng genommen aus kaum etwas anderem als Ballaststoffen und Wasser. Am höchsten ist der Anteil bei Roggenknäckebrot und Weizenvollkornmehl. Was für den Menschen Ballaststoffe sind, sind für die Pflanzen nämlich wichtige Bausteine ihrer Zellmembranen, also Strukturstoffe.
Da die Ballaststoffe nun im menschlichen Darm nicht aufgenommen werden und somit auch nicht als Nährstoffe in Frage kommen, müssen sie eine andere Funktion haben: Sie wandern den gesamten Weg durch Magen und Därme und halten dabei die Darmmuskulatur auf Trab. Diese arbeitet nämlich nur, wenn sie von innen "angeschubst" wird, wenn also möglichst viel Inhalt hindurchkommt. Ballaststoffe sind nicht zu fest und nicht zu flüssig und sorgen so für eine geschmeidige, gut regulierte Darmpassage. Gleichzeitig ziehen sie ein wenig Flüssigkeit mit und verhindern auf diese Weise Verstopfung.
Ballaststoffe und Dickdarmkrebs
In einigen Studien hat sich zudem gezeigt, dass eine ballaststoffreiche Ernährung Dickdarmkrebs verhindern kann. Man kann sich das so vorstellen, als würden die Ballaststoffe im Dickdarm einmal kräftig "durchputzen" und die Verweildauer von "Kanzerogenen", also krebserregenden Giftstoffen, so kurz wie möglich halten, sodass diese nicht entscheidend auf die Darmwand einwirken können.
Ernährungsempfehlung
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt die Aufnahme von mindestens 30 Gramm Ballaststoffen am Tag – das ist eigentlich gar nicht viel. Vergegenwärtigt man sich zudem, dass die meisten Ballaststoffe naturgemäß zusammen mit jeder Menge anderer nützlicher Nahrungsbestandteile wie z.B. Vitaminen im Verbund geliefert wird, so erscheint eine zumindest teilweise vegetarische Ernährung umso lohnender. Ballaststoffreiche Kost hat zudem den Vorteil, dass sie aufgrund ihres großen Volumens schneller für ein Sättigungsgefühl im Magen sorgt, ohne dabei den Körper mit Fetten und Kohlenhydraten zu überfluten.
Ein paar gute Salatrezepte sollte eigentlich jeder in petto haben. Und es hat ja niemand behauptet, dass man währenddessen gleich komplett auf Fleisch und Nachtisch verzichten müsste…